Inhalt des Dokuments
Forschung
Politik erfolgt sowohl innerhalb der Institutionen
nationalstaatlicher Demokratie als auch jenseits davon, wenn z.B.
Bürgerinitiativen um eine gemeinsame Linie ringen, wenn im
transnationalen Raum die Interessen der Weltgemeinschaft verhandelt
werden und wenn in Arbeits- und Freundschaftsbeziehungen Einzelne auf
ein "wir" verpflichtet werden.
In der Perspektive
der Governancesoziologie wird die Transformation und Wirkung von
Politik im Verhältnis mit anderen Modi der Gestaltung von kollektiven
Ordnungen betrachtet. Im Zentrum steht hier das Verhältnis von
Politik und (Technik-)Wissenschaft. Empirische Forschungen nehmen
Zugang über Fragestellungen der
- Governance of innovation (reflexive Gestaltung, antizipatorische Bewertung und Konflikte um Wissenschaft, Technik und Innovation im Zusammenhang mit Energie, Umwelt und nachhaltiger Entwicklung) oder
- Innovation in governance (Expertise in der Politik, Entstehung, Entwicklung und Verbreitung neuer Governancemodelle wie z.B. Umweltmärkte, Methoden der Öffentlichkeitsbeteiligung und experimentelles Transformationsmanagement).
Allgemeiner geht es um das
Verhältnis Wissenschaft und Demokratie in der Konstitution moderner
Gesellschaften - auch darum wie es sich gegenwärtig wandelt, z.B. in
Verbindung mit Schlagworten wie "Netzwerkgovernance",
"Transnationalisierung" und
"Transdisziplinarität".
Ein neuerer Strang der
Lehre und Forschung am Fachgebiet fokussiert die Materialität und
Sinnlichkeit kollektiver Ordnungsprozesse und konzipiert Kunst bzw.
aesthetische Praxis als weiteren Modus der Gestaltung. Empirsich
stehen hier politische Aktionskunst bzw. "Artivism" und
Kollaborationen von Kunst und Wissenschaft im Fokus.